Freitag, 15. Juni 2007

Wünsche

Ihr seid alle so tierlieb hier im Blogversum, wie Kvinna es nennt.
Da traue ich mich fast garnicht, von einer Erfahrung letzter Woche zu berichten...
Wir haben mittlerweile 4 Hunde hier : Heidi, die Schäferhundmischlingsdame, Sissi, dieBoxerin. Das sind "unsere" 2. Jedenfalls für mich. Lila, die kleine Spitzmischlingsdame haben wir sozusagen "geerbt" von der Cousine, die sich nicht um sie kümmerte. Lila hat auch, als wir noch bauten, auf unser Haus aufgepasst und Heidi sozusagen erzogen. Als wir dann einzogen, blieb sie hier. Irgendwie mehr geduldet als geliebt, sorry. Sie tut mir auch leid.
Gut, Lila hat schon mehrfach geworfen, seit wir hier wohnen. Das erste Welpen ist an einer Krankheit gestorben. Das zweite, Bonsai, wollten wir erst weggeben. Aber da sich keiner fand und wir uns schon an sie gewöhnt hatten, blieb sie hier.
Jetzt war Lila wieder trächtig und ich alles andere als begeistert.
Als sie dann vorletzte Woche in grosser Kälte warf, haben es auch nur 2 der 3 Welpen in den Morgen geschafft.
Ich habe einfach gewünscht, dass die andern beiden es auch nicht überleben. Mir wären nochmehr Hunde echt zuviel geworden !
Eins haben wir später nur noch zur Hälfte gefunden, sie hatte es aufgefressen. Ich nehme stark an, nachdem es gestorben war.
Das letzte hat sie auch nicht richtig angenommen und einfach beiseite liegenlassen, statt es zu wärmen. Ob sie gespürt hat, dass ich nicht noch mehr Hunde wollte ? Vielleicht war es auch einfach zu kalt.
Immerhin geht es ihr wieder gut, nachdem sie noch einen Tag lang nach den Jungen gesucht hat. Sie hat sich mit ihrer Tochter Bonsai auch wieder vertragen, die völlig verlassen war. Ein schlechtes Gewissen hab ich nicht, ich wollte wirklich nicht noch mehr Welpen.
Ich war auch nicht sehr überrascht.
Trotzdem war es merkwürdig..

7 Kommentare:

sam hat gesagt…

Ja, dann lass Dir auch nachträglich kein schlechtes Gewissen machen!

Ich finds eher ein Unding, wenn Haustiere auf Menschenmass geeicht werden oder verbabysiert oder gar mit allen Mitteln am Leben gehalten. DIE können einem leid tun, nicht die, die bald nach der Geburt sterben oder auch totgebissen werden von Mutter oder Vater (auch das gibts öfter mal).

Von den Katzen weiss ich z.B., wenn sie im Stall katzeln, gibts immer wieder mal Junge, die sobald sie rumsausen können, die Nähe von Kühen suchen und das dann meist nicht überleben. Früher oder später erdrückt sie eine Kuh oder steigt drauf. In aller Regel hindert sie weder die Katzenmutter noch die Bäurin/Bauer, das zu tun, wiewohl wahrscheinlich beide wissen, dass das tödlich ist. Sie lassen sie einfach in Ruhe dabei. Und vor allem in Ruhe sterben, wenns soweit ist.

Ich würde Haustiere nicht mehr als natürlich wild (instinkthaft) betrachten, sonst wärens ja keine :), aber irgendwo muss eine Grenze sein vor der menschlichen Vereinnahmung. Sie tragen eh brav das Verdrängte und die Krankheiten ihres Rudels aus als schwächste Glieder und ich seh den Tod oder das Abhauen als letzte Möglichkeit und Chance eines Haustiers, dem zu entkommen.
Also warum nicht gleich von Anfang an, das erspart ihnen viel Leiden.
Ich hab dabei auch einige kranke, hüftoperierte, verhaltensgestörte, krebsige, verfettete usw Hunde im Kopf und ein Homöopath bei dem ich gelernt habe, sagte mir: Du kannst dem Hund und dem Herrchen/Frauchen immer das gleiche Mittel geben, unbesehen. Sonst wird der nicht gesund, der hat keine Chance. Ich bin draufgekommen, dass das stimmt und sehe es inzwischen auch umgekehrt: Schau Dir die Krankheiten und Schicksale der Viecher an und Du siehst, was die Familie verdrängt. Oft ists auch so, wenn ein krankes Tier stirbt, kommt gleich ein neues her, das früher oder später auch krank wird. Ganz unbewusst: Damit Herrchen/Frauchen gesund bleiben. So einfach und grausam.

Ähm, abgeschwiffen. Ich meinte vor allem, ich finds gsund und tierlieb wie Du die Sache siehst und falsches Mitleid mit dem Los der Tiere verdrängerisch. Auch zu sagen: Sie blieb halt da, mehr geduldet als geliebt (der Hund der Cousine) das ist ehrlich und unverdrängt, was besseres kann dem Hund nicht passieren! Und sicher bleibt Euch der gesund (bzw. gebiert Dir schon mal nicht noch mehr Hunde) wenn er so in aller Wahrhaftigkeit bei Euch sein kann.

der Gauzibauz hat gesagt…

Liebe Ursel,
du brauchst kein schlechtes Gewissen Haben/machen lassen. Das ist ganz normal, dass nicht jeder Wurf überlebt wenn der Mensch nicht eingreift. Wir haben auch nur soviel Katzen weil wir halt aus jedem Wurf eins behaltenhaben, wegen der Milch und dass die Katze nicht traurig ist. Am Gescheitesten wärs gewesen, man hätt sie gleich sterilisieren lassen. Nur spricht niemend gern drüber, wenigstens hier im Netz nicht, dass mann die andern tötet. Hier bei uns im Dorf ist Eine, die kriegt immer leuchtende Augen wenn sie erzählt wie sie die Kleinen an die Wand klatscht.

Ob ich tierlieb bin weiss ich nicht so sicher. Wie Sam sagt, übernehmen die Tiere viel von unseren Krankheiten und auch neurotisches Verhalten. Vielleicht gebe ich UNbewusst was an die Tiere ab und merk es gar nicht. Und, ich liebe sie nicht alle gleich intensiv. Aber wenn du einen Gefährten über Jahrzehnte hast, das haut schon rein. Mag garnicht dran denken.

Sieht toll aus, das gewaschene Fell vom Kater :)
Gestern hat die Gloria auch eins von den Babys waschen müssen weils die Mutter nicht geputzt hat.

mondin hat gesagt…

Danke für Eure Antworten !

Nein, ein schlechtes Gewissen hab ich auch nicht, aber wohl hat mich das nachdenklich gemacht, wie sehr ich doch auspassen muss, was ich wem oder mir wünsche !

@Sam,
meinst Du wirklich, dass die Lila jetzt nicht mehr trächtig wird ? Hmm, vielleicht sollten wir sie doch sterilisieren lassen oder ihr die Pille dancha geben, wenn's wiedermal soweit sein sollte. Sie ist nämlich dran gewöhnt, dass sie draussen rumläuft und hier gibt's jede Menge Strassenköter.
Und : ja, das mit dem Verdrägen und dass die (Haus)tiere das dann austragen, davon habe ich schon gehört.
Dass Dein Homöopathielehrer sogar sagte, Du sollst Herr oder Frauchen dasselbe Medikament geben wie dem Tier, das ist genial !
Ob wir auch Würmer haben, wenn die Hunde welche haben oder grad deswegen keine... ?

@Gauzi,
"leuchtende Augen" brrr, das hört sich ja an, als ob sie das toll findet ?!
Nee, selber könnt' ich, glaub ich, keins umbringen.
Und: genau, gleich intensiv kann man ja auch nicht alle lieben. Die beiden Grossen haben wir uns halt ausgesucht und von klein auf miterlebt, das ist der Unterschied für mich !

Liebe Grüsse
Ursel

kvinna hat gesagt…

Hm, ich finde es auch viel natürlicher, den Realitäten ins Auge zu sehen und vor allem ehrlich zu sich selbst zu sein.

Ich habe meine Katze damals sterilisieren lassen, sobald das möglich war, weil es einfach genug Katzen gibt hier in meiner Nachbarschaft und ich auch nur eine will.

Der Milchbauer nebenan kann Felidae nicht leiden und - wie alle Bauern, die ich kenne - mag er keine Tiere im Haus haben.

Bloß, die Katzen braucht er schon, sonst würden ihm bei all' dem Futter, das offen herumliegt, die Mäuse über die Füße rennen, von Ratten ganz zu schweigen.

Also lebt da ein Rudel Katzen, angezogen von dem Überangebot an Mäusen. Gesund sind viele dieser Miezen gar nicht, vermehren sich aber trotzdem wie die Karnickel.

Und natürlich überleben viele Babies gar nicht erst lange. Insofern funktioniert dann die natürliche Auslese doch noch.

Und wenn sie tausendmal niiieedlich sind, ausgewachsen und räudig will sie dann keiner haben.

Tierliebe - wir Menschen sind viel zu wählerisch damit und so kann jedes Tier froh sein, das davon nicht abhängig ist.

der Gauzibauz hat gesagt…

Ja, Kvinna, das stimmt. Wir sind viel zu wählerisch. Mir geht es genauso, will lieber das niedliche als das verwachsene. Leider!

Frau Blau kocht vegan hat gesagt…

Hallo Ursel,
ich war länger nicht mehr im Bloggiversum unterwegs und habe heute Deinen Kommentar bei mir gefunden.
Deine Hundegeschichte hat mich sehr berührt. Es sind ja ganz andere Umstände, unter denen Eure Hunde leben. Meine zwei bleiben halt im Haus, wenn sie läufig sind und gehen draußen an der Leine, wenn ein Rüde in der Nähe ist. Aber ich habe auch zwei Wunschhunde und keinen, den ich aus Mitleid mit durchfüttere. Ich habe auch keine Kinder mehr, die dauernd die Türen offen stehen lassen. Hündinnen zu "sterilisieren" ist ja auch nicht ganz einfach und billig. Die werden nämlich komplett ausgeräumt, so wie das bei Menschenfrauen Totaloperation genannt wird. Oft haben sie dann für den Rest ihres Lebens Schmerzen, lassen sich nicht mehr streicheln, werden bissig und so. Schwierige Entscheidung das. Nee, schlechtes Gewissen brauchst Du bestimmt nicht. Ich finde es bewundernswert, dass Du Dich um den fremden Hund kümmerst. Tierheime gbt es ja wohl keine, denke ich. Aber eine Lösung wüsste ich auch nicht.
Liebe Grüße
Juansi

mondin hat gesagt…

Hallo Juansi,

unsere zwei grossen sind auch normalerweise auf dem Grundstück eingezäunt, da kommen jetzt auch keinen fremden Hunde mehr rein und Türen bzw. Tore stehn auch nicht offen.
Aber die zwei kleineren Hündinnen entwischen uns halt doch immer wieder mal, das ist das Problem.

Nein, von Tierheimen weiss ich nichts. Unerwünschte Hunde werden in der Regel weggegeben oder ausgesetzt.

Viele Grüsse
Ursel