Im Reisebus

Auf der Hinfahrt im Bus mit einer Mehrheit von KleinhändlerInnen, die in Paraguay/Foz do Iguaçù billig Ware (Spielzeug, Kosmetik, Elektronik, Kleidung, Drogen etc.) einkaufen, diese grösstenteils ohne sie zu Verzollen über die Grenze schmuggeln un dann im Landesinnern mit Gewinn verkaufen.
Daher auch das Geldsammeln im Bus, um die Zollbeamten zu bestechen...
Der erste Sammler beschwerte sich, es habe ja kaum einer was gegeben und 22 Reais würden nicht ausreichen.
Da ja nicht sicher ist, ob der Bus wirklich durchsucht würde, haben sich die Betroffenen anscheinend vornehm zurückgehalten.
Als der Bus dann später wirklich angehalten und durchsucht wurde, waren blitzschnell mehr als 200 Reais zusammen. Das reichte den Beamten dann anscheinend, um sich bestechen zu lassen und die Papiere für alle Händler ordnungsemäss auszufüllen.
Komisch, diese Zollpolizisten verdienen doch garantiert nicht schlecht !!!!
O.k., ich verstehe, dass die Korruption hier weitverbreitet ist und diese Händler ihren Lebensunterhalt damit verdienen (müssen). Es wäre politisch geschickter, erstmal die Reichen zu überführen. Daran verliert der Staat viel mehr Steuergelder, die dann fehlen !!!!
So auch die Steuern für Banküberweisungen, die auf Antrag der Opposition kürzlich abgeschafft wurden. Sie waren eine gute Möglichkeit, die Minderheit zu besteuern, die überhaupt ein Bankkonto hat und grosse Geldbewegungen zu versteuern, die (u.U. durch Drogenhandel etc.) dann ja doch irgendwann über ein Bankkonto fliessen müssen.
Dieses Geld wird nun fehlen für Projekte f6ur die ärmere Bevölkerung, aber auch bei der Erhöhung der Gehälter aller im öffentlichen Dienst.
Auch die Gehaltserhöhung bei der Post ist noch nicht durch.

Rückreise :
Neben Ramón, Argentinier aus Foz, der nur Spanisch/Portunhol sprach und mein armes Hirn damit ganz schön angestrengt hat. Ich kann doch kein Spanisch, habe so ca. 60 Prozent verstanden ;)
Aber ein netter Kontakt ! Er arbeitet in Foz (2 Std. von hier) mit Touristenbetreuung. Will mehr aufbauen, da der Zweig schwer im Wachsen ist.
Meinte, dass es dort nur sehr wenig deutschsprachige FremdenführerInnen gäbe, der Anteil der deutschen Touristen aber ständig steige.
Das wäre ne Möglichkeit, will allerdings gut überlegt sein, da dass dann hiesse, dass ich eine Gruppe von Anfang bis Ende betreue. Die meisten bleiben nur ca. 2-4 Tage, um die Wasserfälle von allen Seiten und evtl. noch das Wasserkraftwerk zu besichtigen und evtl. noch günstige Einkäufe in Paraguay zu machen.
In diesem Zweig ist die Gewinnspanne wohl recht hoch, das bräuchte ich dann auch, wenn ich die Fahrtkosten und Übernachtungen zusätzlich hätte.
Ich will auch nicht ständig angerufen werden, sondern ein normales Familienleben weiterführen können.
Ich könnte mir solche Aktionen ca. 2-3 mal im Monat vorstellen, wenn ich jemand für die Kids habe, also vornehmlich am Wochenende.
Mal sehen, was sich ergibt..