Mittwoch, 4. Juni 2008

Im OP, in der Praxis

...an OP-Tagen ab 7 Uhr, ansonsten ab halb acht bis..................
Naja, in der ersten Woche nach dem Umzug ging noch alles drunter und drüber.
Da bin ich oft erst gegen 8 Uhr nachhause gekommen.
Mittlerweile sind wir bei halb sieben. Das ist schon gut, denn der letzte Termin wird für 17:40 Uhr vergeben.
In der Mittagspause kann ich manchmal was erledigen, da ich zu Fuss schnell im Zentrum bin.

Heute sind meine Eltern wieder abgeflogen. Jetzt tritt Joãos Cousine in Kraft als Kindermädchen. Sie hat auch prima gewischt. War auch nötig ;)

Es macht mir schon Spass, ist natürlich anstrengend, so den ganzen Tag.
Aber ich denke, mein grösstes Problem ist, dass ich garnicht glauben kann, dass diesmal alles gut läuft. Die Leute sind so nett und ich kann ihnen trotzdem nicht vertrauen nach meinen Erfahrungen im letzten Jahr.

Bin in der vierten Woche. Mal sehen..

Habe schon die ersten Patienten vor der OP beraten und über alle Notwendigkeiten wie Termin beim Anästesisten, Nüchternheit am OP-Tag, Uhrzeit der Aufnahme etc. etc. informiert und das geht von Mal zu Mal besser.
Über mein Honorar muss ich auch informieren, denn das zahlen die Krankenkassen nicht. Bin also selbst dafür verantwortlich, dass ich mein Geld bekomme.

Aber im Vergleich der Summen, um die es da geht, ist es wenig, also gibt es auch kaum Einwände, wie z.B. "operiert der Arzt nicht auch ohne OP-Schwester". Nein, tut er nicht :)

Nuja, dann hoffe ich mal auf reichlich OP's :))
Und wundert Euch nicht, wenn ich nix von mir geb', bin einfach nur k.o.

4 Kommentare:

kvinna hat gesagt…

Nein, ich wundere mich nicht. Ich kann mir das denken. Und dein Gefühl, nicht so recht ans Glück zu glauben, kann ich nach deinen letzten Erfahrungen auch nur allzu gut verstehen!! Die Zeit wird's bringen, bestimmt!

Schön, dass du Hilfe hast im Haushalt, ich glaube, anders wär's auch nicht zu schaffen, oder?

Ich wünsch' dir von Herzen alles Gute mit dem Job und 'drumherum!

Ursel hat gesagt…

Hallo Kvinna,

nein, anders wäre es nicht zu schaffen !
Ich mache auch so noch die Wäsche nebenher, damit nicht absolut alles für's Wochenende liegen bleibt..

Ganz vielen Dank für Deine lieben Wünsche !!!

Dir auch alles Liebe und Gute

Ursel

Gabriela B. Lopes hat gesagt…

drück dir ganz doll die Daumen!!!!!

Sag mal, bekommst du kein Grundgehalt? Treibt denn wenigstens dein Chef das Geld für dich ein? Das ist schon ein seltsames System das Gesundheitssystem hier.

ganz, ganz liebe Grüsse und halt die Ohren steif!!!

Gabriela

Ursel hat gesagt…

Hallo Gabriela,

doch, ich bekomme als Grundgehalt für die Arbeit in der Praxis 500 Reais, wie alle technischen Krankenschwestern. Plus Fahrgeld für den Bus und etwas Essensgeld.
Wenn ich das dann mit den OP's addiere, ist es garnicht soo schlecht. Ist halt nur einfach lang, der Tag. Und mit Stadtbus wird's noch länger, aber ich will mir die Busfahrkarten auch nicht sreichen lassen, wenn ich mit dem Auto hinfahre. Nur ab und zu mal, wenn die Op's früh anfangen.

Das Geld "treibt" die Sekretärin meines Chefs für mich ein, aber anscheinend müssen meine Kolleginnen schon ab und an jemandem noch hinterhertelefonieren..
Ist echt seehr seltsam alles :
Die Unimed, die grösste Krankenkasse hier ist für die Patienten sauteuer und zahlt aber anscheinende den Ärzten nur wenig. Bleibt im Verwaltungsapparat hängen ? Mein Chef will unbedingt weniger Patienten von der Unimed und mehr private, die er dann abzocken kann...
Herrschaftszeiten !!
Und ich dachte, als wir Unimed hatten, dass wir schon zu den bessergestellten gehören würden und da wird man dann wie Abschaum dargestellt..
Ist schon heftig alles..

Aber die Arbeit macht mir Spass und es schein endlich zu klappen.
Meine 2 OP-Schwester-Kolleginnen sind auch total toll.

Euch auch viele gute Wünsche und bis die Tage