Sonntag, 9. April 2006

Nicht-Kommunikation

Ich weiss, ich weiss "man kann nicht nicht kommunizieren" (Watzlawick)...
Aber meine Mutter glaubt doch ganz einfach, dass es möglich ist,
sich immer und immer wieder aus unbequemen Situationen zurückziehen zu können,
ohne sich damit auseinanderzusetzten bzw. zu antworten.

Sie ist ein richtiger Igel:
"Ich geh dann schlafen"
ist eine häufige Antwort..
Ausweichen, so tun, als hätte sie mich nicht verstanden...

Ob das Unsicherheit ist
"ich könnte ja was Falsches sagen"
oder
"ich könnte ja ungerecht sein " ?

Was muss da in ihrer Kindheit alles gelaufen sein,
dass sie uns so garnix in Sachen miteinander sachlich
Reden, Diskutieren etc. beibringen konnte !
Aber viel anders sieht's da bei meinem Vater auch nicht aus..
Ist das ein Generationenphänomen ?

Da erleben sie hautnah mit,
wie ihr mittlerer Sohn
sich weigert,
mit mir, ihrer ältesten Tochter
überhaupt auch nur wieder Kontakt aufzunehmen
nach einem Jahr Funkstille,
und beziehen überhaupt keine Stellung..
Tun so, als wäre nicht passiert und
" das wird schon wieder"..
Nix wird da wieder !
Ich bin ihm nun lange genug hinterhergelaufen !
Aus, vorbei.
Ich wollte neulich am Telefon mit ihm reden,
da sagt das A... doch glatt,
dass er jetzt grad nicht mit sprechen möchte.
Da hört sich doch alles auf.

Hat mein Feuerchen wohl doch noch nicht ganz gewirkt, grins..
Dann mach' ich halt noch eins !

15 Kommentare:

sam hat gesagt…

Liebe Ursel,

ich kann die kleine Erfahrung beisteuern, dass sich Mütter ab einem bestimmten Alter ihrer Kinder am besten raushalten, wenn die Wickel miteinander haben. So etwa ab dem Zeitpunkt wo sie ihren Unmut anders artikulieren können als sich das Sandschauferl über den Kopf zu ziehen :)

Und noch eine Erfahrung von mir: Wenn mich was umtreibt, schreib ichs auf. Rückhaltslos und absolut alles, was es dazu zu sagen gibt. Es ist eine grosse Freiheit, das tun zu dürfen- etwas schreiben, das der andere nicht liest. Das aber trotzdem wirkt- jede Wette!! Ist manchmal echt mühsam und schwierig, dabei genau zu sein, aber immer sehr klärend. Das Gefühl, eine hängengebliebene Schallplatte im Kopf zu haben verschwindet zuerst und das Bedürfnis, Deinen Bruder gern anders zu haben wie er ist wird Dir irgendwann vergehen wenn Du es gründlich genug ans Licht (aufs Papier) gezerrt hast, glaube ich.

(Gell, das ist der mit den Cowboystiefeln? alles sch....arrogante Drübersteher, diese Stiefelträger- ich sags Dir :)

Gut Nacht!
Sam

Ursel hat gesagt…

Liebe Sam,

genau der :)
Ich schmeiss mich weg, woher weisst Du das ?
Du hast Recht, "früher" (als ich noch allein war bzw. bevor wir Kinder hatten), habe ich auch vieles durch schreiben geklärt.
Diesmal habe ich ihm halt den Brief geschickt, ohne sichtbaren Erfolg, aber ich wollte es IHM sagen. Unabgeschickte Brief hab ich schon genug geschrieben..
Damit habe ich natürlich riskiert, ihm auf den Schlips zu treten, hmm.

Das mit der hängenbleibenden Schallplatte trifft's gut, aber das geht mit Feuerchen auch weg.

Gaanz liebe Grüsse
Ursel

Stela hat gesagt…

Liebe Ursel,
ich habe das gleiche Problem wie du,nur "verkehrtrum" :meinen Schwager und seine Frau würd ich -ohne böse Wünsche -einfach gern aus meinem Leben bannen.
Diverse "Feuerchen" hatten schon immer einen Erfolg,aber nie den,den ich gern wollte. Die Schwiegermutter, ein liebendes Wesen, macht genau das, was du vielleicht von deiner Muttererhoffst:
sie wünscht sich harmonisierende Zusammentreffen und Aussprachen und spricht mich ständig darauf an.
Aber ich will nicht nett sein und nicht verstehen,ich will sie einfach nicht mehr sehen!
Ich sag ja nicht, dass es für immer so bleiben wird aber so wie die beiden drauf sind,das stört einfach meine Kreise.
Kann sein,dass sich sowas auch wieder ändert,aber erzwingen kannste das nicht...vielleicht machen die ja auch ständig irgendwelche Feuerchen für mich und ich werd sie deshalb nicht los?????
Genieß das Wetter und die Wärme in Brasilien,bei uns in Süddeutschland ist schon wieder alles (schnee-) weiß!
Liebe Grüße,Stela

sam hat gesagt…

Liebe Ursel!

Das weiss ich, weil ich selber so eine scheissarrogante Cowboystiefelträgerin bin :)

Mir gehts mit Teilen meiner Familie exakt wie Stela. Sie stören meine Kreise! Und zwar empfindlich. Da können sie mit mir verwandt sein wie sie wollen- ich mag sie nicht sehen und mag sie nicht sprechen, garnix. Ich brauch den absoluten Abstand dazu. Und die Vorstellung, dewegen ins Licht geschickt zu werden oder aufdringlicherweise und ungebeten mit guten Wünschen bedacht oder sonstwie zwangsharmonisiert, da werd ich ganz schell:
These boots are made for walking and thats just what they do... so ungefähr.

-Kinder rausschicken und schreiben? Nochmal von vorn?
Ebenfalls nasse Grüsse ausm Neuschnee

schickt Dir
Sam

Ursel hat gesagt…

Liebe Stela, liebe Sam,

nein, gerade das erhoffe ich nicht von meiner Mutter, denn harmonisiert hat sie schon lang genug. Und damit vielleicht mehr kaputtgemacht als heil !
Ich will sie garnicht dazwischen haben !!! Das stört nur.
Der Kontakt musss, wenn überhaupt, von ihm selbst kommen.
Aber momentan geht's mir ja wie Euch, jetzt mag ich auch nix mehr hören.
Ich möchte einerseits, dass meine Mutter sich da raushält, aber andererseites auch, dass sie zumindest SIEHT, was da abgeht. Und wie verletzend das von der Seite meines Bruders aus für mich ist.
Oder auch von meinem Vater hätte ich mir eine Stellungnahme gewünscht. Aber nein..
Und arrogant, ich glaube, das werde ich auch grade. Zumindest stolz.
Wenn er irgendwann dann mal was will, muss er schon kommen.

Euch liebe Grüsse (jetzt wird es hier schon herbstlich mit Frühnebel und so)

Ursel

Gabriela B. Lopes hat gesagt…

Hallo Ursel,
wir alle haben da wohl schon so unsere Erfahrungen gemacht. Mir ging's da ähnlich mit meiner Schwester und ihr wohl eine zeitlang auch mit mir. Irgendwann hat es dann aber klick gemacht. Frage nicht warum. Es gab keinen Anlass. Und plötzlich rief sie an, gratulierte zum Geburtstag, war total nett und hatte sich interessiert mit mir unterhalten. Ich fand das schon ein wenig seltsam, ließ es aber bleiben, etwas zu sagen. Mir war es wichtiger, wieder Kontakt zu haben - auch wenn der auf einer ganz anderen Ebene ist, als er beispielsweise zwischen mir und meinem Bruder oder meiner Mutter ist. Wer weiß, vielleicht macht es ja bei deinem Bruder auch irgendwann klick..., wenn nicht, ist es zwar schade, aber ändern kannst du das dann auch nicht...
liebe Grüsse von der stürmisch-kalten Küste
Gabriela

Anonym hat gesagt…

Noch eine Sichtweise:
Es ist ein Generationenphänomen!
Ohne zu spekulieren, möchte ich sagen, eine gewünschte Kommunikation beruht nicht immer auf Gegenseitigkeit. Und manchmal kommt einseitig vielleicht eine gewisse Müdigkeit dazu. Sich erklären müssen ohne verstanden zu werden, ist ein Privileg von Töchtern.
Nicht – Kommunikation ist auch eine Form der Kommunikation.
Sie kann beispielsweise ausdrücken: Ich bin müde und das in vieler Hinsicht.
Müde die Last der wohlwollenden Gesprächsführung allein zu tragen, müde mich erklären zu müssen, wo die anderen doch nur hinzusehen brauchen, um zu verstehen, was mich verstummen lässt. Und manchmal fehlen schlicht weg die Vokabeln zum gemeinsamen Verständnis. Die Erfahrung mit Missverständnissen und dem Aneinandervorbeireden, lassen den Enthusiasmus sich auszutauschen schrumpfen.
Da ist vielleicht ein wenig Resignation oder Ungeübtsein in ernsthafter oder liebevoller Auseinandersetzung. Da ist Harmoniesehnsucht größer, als der Wille zur Streitbarkeit.
Was muss da in ihrer Kindheit alles gelaufen sein?
Eine berechtigte Frage! Frag doch nach. Vielleicht ist gar nichts gelaufen in jener Zeit. Wann war sie Kind? In den letzten Kriegstagen? In einer Zeit, da Kinder nur nach Genehmigung den Mund aufmachen durften. da „Reden Silber und Schweigen Gold“ und Verleugnen eigener Gefühle oberste Christenpflicht war. Ich weiß es nicht, aber ich gehöre auch zu der Generation der heute gern mangelnde Kommunikationsfähigkeit vorgeworfen wird. Da wird frau aus der ewigen „Mutter wird es richten“ - Rolle einfach nicht entlassen, obwohl die „Kinder“ selbst schon so was von erwachsen sind.
Kommunizieren - eine Beschreibung im Wörterbuch: in Verbindung stehen, Kontakt anknüpfen und pflegen, Gemeinsamkeit (miteinander-) haben.
Wo haben Mütter und Töchter ihre Gemeinsamkeiten? Und was soll in den Gesprächen geklärt werden? Unbequeme Situationen? Gibt es noch etwas anderes?
Das fragt Erna

Ursel hat gesagt…

Liebe erna,

meine Mutter ist 32 geboren, hat den Krieg also noch mehr miterlebt, auch die Flucht aus Schlesien etc...mit 13 doch schon bewusst..
Meine grossmutter habe ich dagegen nicht mehr bewusst kennengelernt, hätte viele Fragen an sie.
Denn meine Mutter spricht oft nicht ohne einen gewisse Bitterkeit von ihr...hmmm

Natürlich ist meine Mutter müde in vieler Hinsicht, aber IHRE Vermittlung ist momentan auch garnicht gefragt, denn ich bin sie müde, will WENN, dann auch ECHTEN d.h. DIREKTEN Kontakt oder halt gar keinen.
Aber bitte keine Mutter, die hektisch, besorgt, nervös und sonstwas hin und herhüpft.

Sicher war es eine strenge Kindheit, die sie hatte und eine katholische noch dazu !
Und aus dieser Denkblockade ist sie bis heute nicht herausgekommen.

Und es ist sooo schwer, vor jemand Respet zu haben, der so unsicher ist und unfähig, selber zu denken.
Sorry, ist aber so !
Wie gern hätte ich eine Mutter, die nicht bei jedem Satz ängstlich oder fragend schaut, ob das wohl richtig war, was sie gesagt hat !

LG Ursel

Vera hat gesagt…

Liebe Ursel,
wie gern hätte ich eine Mutter, die nicht bei jedem Satz ängstlich oder fragend schaut...
ja, wie gern hätte auch ich so eine Mutter. Aber ich habe sie nicht. Auf meine Mutter trifft deine Beschreibung über deine Mutter zu. Sie ist übrigens Jahrgang 33. Aber ich habe trotzdem Respekt vor ihr. Das war nicht immer so, erst seit ich selber langsam aber unaufhaltsam auf die 50 zugehe spüre ich, wie sehr mein Wunsch, auf gar keinen Fall so zu werden wie sie, mich auch von mir selber weggetragen hat. Erst seit dem ich ehrlich genug zu mir selber bin und mich meinen eigenen faulen Kompromissen stelle, kann ich ihre erst wirklich verstehen und akzeptieren. Manchmal denke ich, dass die gesamte Emanzipationsbewegung uns weiter von unseren Müttern entfernt hat, als uns lieb sein kann. Zur Zeit denke ich auch öfter an meine Tanten, ich würde gerne mehr über ihr Leben und ihre Einstellung dazu hören, traue mich aber kaum sie zu fragen. Ich spüre da eine Kluft, die sich kaum mit Kommunikation lösen lässt. Ich fühlte mich früher oft von meiner Mutter verraten, irgendwie im Stich gelassen, auch von meinen Tanten und anderen älteren weiblichen Bekannten, aber heute denke ich oft, habe ich nicht auch meine Mutter verraten und im Stich gelassen? Weil ich auf gar keinen Fall so werden wollte wie sie, auf gar keinen Fall.

Ursel hat gesagt…

Liebe Vera, hmmm,

wenn ich mich von meiner Mutter entfernen muss, um mich zu "emanzipieren", dann ist mir Letzteres in jedem Fall erstmal wichtiger.
Zuerst muss ich mich lösen, bin noch nicht so abgeklärt wie Du und sie klammert auch furchtbar, lässt mich nicht los.
Ich denke jetzt erstmal an mich, denn sonst tut das niemand. Ich bin für mich verantwortlich und sie für sich....
Wär' schön, wenn's mit dem Respekt irgendwannn klappte.

Ganz liebe Grüsse
Ursel

Anonym hat gesagt…

Liebe Ursel, noch eine Betrachtung zu dem Thema.
Bitterkeit, wenn es um unsere Mütter geht, schleppen wir alle mit uns herum. Fragen wir uns auch immer warum das so ist?
„… es ist sooo schwer, vor jemand Respekt zu haben, der so unsicher ist und unfähig, selber zu denken…“
Auch, das kennen wir alle – die Genehmigung zum „Selberdenken“ (das heißt freimütig äußern zu können und dürfen, was man denkt, ohne Sanktionen erwarten zu müssen), wird in der Kindheit erteilt. Oder eher nicht, wie bei Mädchen meist heute noch.
Denkblockaden sind die eine Sache, zutiefst verinnerlichte Ängste, wie: „wenn ich das jetzt sage, werde ich nicht mehr geliebt“, die andere. Das schüttelt frau auch im Alter nicht so einfach ab.
Der Mütter „müde“ sein, ein interessantes Phänomen. Ich kenne es von beiden Seiten.
Irgendwann scheint alles gesagt zu sein, was Mütter einem so zu sagen haben. Da werden sie zu Spaßbremsen oder Unken. Wir nabeln uns ab und das möglichst früh, denn das Credo lautet: auf eigenen Beinen stehen, selber Fehler machen, sich nicht mehr reinreden lassen müssen.
Wir werden nicht mehr von unseren Müttern initiiert und wir können unseren Töchtern nicht mehr die wirklichen Werte mitgeben. Ein paar tausend Jahre Patriarchat haben sie zerschlagen.
Wie kennen wir denn unsere Mütter? Wie haben wir sie erlebt?
Hektisch, besorgt, nervös und sonst was hin und her hüpfend? Warum sind sie so, warum sind wir so?
Warum ist sich frau nie sicher? Warum ist frau so unfähig? Wozu soll sie denn fähig sein? Wodurch wird sie denn befähigt? Wo liegt ihre Sicherheit? Warum sind sich so Mütter unsicher und die Töchter sind es nicht?
Bei aller Liebe zu unseren Müttern und zu uns selbst, beantworten wir doch einmal diese Fragen (und ganz schnell werden noch einige dazu kommen)und schauen wir auch nach dem was uns gegeben wurde und was wir jetzt weiter geben.
ganz liebe Grüße
Erna

Gabriela B. Lopes hat gesagt…

Liebe Ursel, liebe Erna, liebe Vera,
ich glaube, was auch eine Rolle spielt, ist das Problem, dass wir unsere Mütter und Väter oft nur als Mütter und Väter kennen. Hätten wir sie als Nachbarn oder Freunde kennen gelernt, würden wir wahrscheinlich ihre Schwächen eher tolerien und auch eher dazu bereit sein, ihre Stärken zu sehen. Ein paar Jahre bevor mein Vater starb, hatte ich damit angefangen, die Geschichte seiner Mutter, meiner Oma aufzuschreiben, so als wäre es ein Roman über eine andere Frau. Ich habe nicht bei ihrer Heirat aufgehört, sondern den Faden weiter über meine Eltern gesponnen, darüber, was für Wünsche und Vorstellungen sie wohl in ihrer Jugend hatten, wie wir Kinder ihr Leben veränderten, wie sie versucht haben, ihr Bestes zu geben, auch wenn es nicht immer zu unserem (der Kinder) Besten war. Je weiter ich in ihre Geschichten eintauchte, desto mehr wurde mir klar, dass ich sie vorher nicht bewusst als selbständige Menschen wahrgenommen hatte, sondern eher als einen Teil von mir. Damit löste sich nach und nach unser Beziehungsknoten und unser Verhältnis zueinander wurde besser (zum Glück noch bevor mein Vater starb).
Es ist ein Problem, unsere Eltern nicht als "fremde" Menschen, sondern als Teil von uns wahrzunehmen. Ist unsere Mutter Teil von uns, bedeutet das, dass wir unter Umständen mit diesem unseren Teil nicht zufrieden sind und ihn gerne anders hätten. Es setzt der Wunsch nach Veränderung diesen, unseren Teiles ein. Es ist allerdings schon schwer, sich selbst zu ändern, selbst wenn wir wir es noch so wollen. Wie könnten wir da Erfolg haben, unsere Mütter, den Teil von uns zu ändern. Unsere Mütter haben vielleicht ähnliche Gene wie wir, sind aber eigenständige "Teile", die uns nur begleiten, sonst aber eben ihr Leben zu leben haben, und das auf ihre Weise. Und wenn sie Mimosen sind, dann können wir sie höchstens darauf hinweisen und ihnen Hilfestellungen bieten, das zu überwinden. Das Problem lösen müssen sie aber selbst, so wie wir es lösen müssen, selbst zurecht zu kommen. Vielleicht sollten wir auch weniger kritisch mit ihnen sein und vor allem sollten wir versuchen, ihre starken Seiten zu erkennen. Jede Mutter hat auch starke Seiten!
Meine Eltern haben mir mit ihrem Erziehungsstil jede Menge Arbeit und das ein oder andere Problem mit auf den Weg gegeben, an dem ich immer noch knabber. Sie wussten es nicht besser und jetzt ist es an mir, und nur an mir, daraus das Beste zu machen. Trotz allem: Ich liebe meine Eltern über alles. Ich finde, meine Mutter ist eine tolle Frau, auch wenn sie nie eine dieser Karrierefrauen war, ihre künstlerischen Talente nicht nutzte, oft viel zu zögerlich ist (ebenso Kriegsgeneration...) und ganz das Gegenteil davon ist, was meine Oma für mich war, ein Idol: eine selbständige, alleinstehende Frau, die im Steinbruch arbeitete, bis zum 60. Motorrad gefahren ist und sich kaum darum scherte, was denn die anderen über sie sagen werden. Vielleicht hatte ich Glück zwei so konträre Frauenbilder in meiner Kindheit erleben zu dürfen.
Liebe Ursel, ich wünsche dir auf jeden Fall, dass sich die Knoten bald lösen werden...
liebe Grüsse
Gabriela

Vera hat gesagt…

Liebe Gabriela,
von dieser Warte aus habe ich das noch gar nicht betrachtet. Ich meine, mir meine Mutter als eine Nachbarin vorzustellen. Ich denke, an dem Aspekt ist einiges dran. Obwohl der Einfluß meiner Nachbarin auf mich ja niemals so sein kann, wie der von meiner Mutter. Von daher ist es natürlich auch einfacher Nachbarin Nachbarin sein zu lassen, denn ihre "Schwächen" haben auf mich ja nicht die Auswirkungen, die die "Schwächen" meiner Mutter auf mich hatten. Ich liebe meine Mutter auch über alles. Manchmal denke ich, vielleicht gehört es auch zum Erwachsenwerden dazu, dass man irgendwann einmal im Leben mit seinen Eltern "abrechnet". Ich konnte auf jeden Fall erst nach diesem Prozeß meine Mutter als eigenständige Persönlichkeit anerkennen und mich aus bestimmten Kindheitsmustern lösen.

Vera hat gesagt…

habe die lieben Grüße an euch vergessen, also
liebe Grüße
Vera

Ursel hat gesagt…

DANKE !!

LG Ursel