Mittwoch, 25. Januar 2006

Die liebe Verwandtschaft

Au Mann, jetzt hatte ich meine Schwägerin
mit Familie bei uns wohnen,
die ich wirklich sehr mag,
und dachte, dass sie, wenn sie bei uns wohnen
auch selbstverständlich bei uns essen.
Aber nein, fast jeden Tag wurden sie von der Tante,
die neben uns wohnt, eingeladen.
Ich kapier's nicht !
Jetzt hab' ich mein eigenes Haus
und bin vielleicht auch stolz drauf,
mal liebe Leute bewirten zu können
und dann wird mir eben dies grade wieder abgesprochen,
als könnte ich nicht gut genug kochen oder so.
Dabei hat grad diese Tante genug finanzielle Sorgen.
Abgesprochen wird da garnix: um 12 Uhr klingelt das Telefon,
dass das Essen nebenan fertig ist (da hab ich meins auch schon fast fertig).
Und drüber geredet wird auch nicht.
Bloss alles schön in der Luft schweben lassen !

Ist mir jetzt wurscht !!
Meine Schwägerin weiss, denke ich,
wie ich es meine und dass genug Essen da ist...
Ich verlege mich jetzt auf's Kuchen backen,
da habe ich nämlich keine Konkurrenz , ha :)

Vor lauter Verwandtschaft hab' ich mich
ewig nicht mehr bei Mari gemeldet,
meiner brasilianischen Freundin mit Deutschlanderfahrung.
Das ist jetzt wieder dran !

Soll die Verwandtschaft sich untereinander
stressen...

5 Kommentare:

Juansi hat gesagt…

Liebe Ursel,

bestimmt kannst Du gut kochen, und super, dass Du im Backen unschlagbar bist, aber hey, wenn niemand darüber spricht, warum fängst DU nicht von dem an zu erzählen, was Dir am Herzen liegt? Oder schon morgens bei Tante und Schwägerin klar machen, dass heute bei Dir gegessen wird z.B.

Ich wünsche Dir noch viele Essensgäste, denen Du Deine Gastfreundschaft zeigen kannst. Vielleicht komm ich ja auch mal vorbei.

Herzlichst
Juansi

Ursel hat gesagt…

Liebe Juansi,

hast ja Recht :)
Ja, wenn Du mal in der Nähe bist, komm' gern vorbei !!
Von hier aus zu den Wasserfällen von Iguaçu sinds nur 140 km.
Ist halt etwas anderes als Eure schöne Rhön..

LG
Ursel

Gabriela B. Lopes hat gesagt…

Liebe Ursel,
ah, auch dir geht es so... und ich dachte schon, es liegt an Ales Verwandschaft oder meiner vegetarischen Kocherei. Bei mir mögen sie sich denken "nur nicht die Deutsche kochen lassen, wer weiß, was die uns auftischt." Meine Semmelknödel mit Schwammerlsoße kamen jedenfalls nicht gut an. Und auch das mit den unabgesprochenen Plänen kenne ich sehr gut. Du hast Besuch und schwupps planen schon alle anderen, was da so passiert.
Juansi, ich habe es versucht, mit Reden, mit Engelszungen und einmal auch in einem etwas schärferen Ton. Nichts hat's geholfen, außer, dass mir das Prädikat "böse" zugedacht wurde. Inzwischen lasse ich es meistens bleiben oder frage nur noch, ob ich wenigstens einen Salat machen könnte. Die Salate hier gleichen sehr den bayerischen. Viel Salz und Essig und wenig Geschmack.
Manchmal, wenn ich ganz gut drauf bin, denke ich mir auch, vielleicht meinen sie es nur gut und wollen helfen. Bei mir kommt hinzu, dass sie denken, ich könne nichts, weil sie mich für sehr jung halten... nennen mich "Mädchen", was ich zugegeben angesichts meiner vier Jahrzehnte schmeichelhaft finde. Jedenfalls habe ich festgestellt, dass unsere brasilianische Verwandschaft gerne das Ruder übernimmt, nicht lange fragt und auch nicht sehr bereit dazu ist, mal etwas anderes auszuprobieren oder einen Kompromiss einzugehen...
Doch Ursel, Kopf hoch, ich bin mir sicher, deine Kuchen sind eine Köstlichkeit. Käsekuchen. Und überhaupt, Lauchcremesuppe, das dürfte in Brasilien schon eine Seltenheit sein... Schade, dass Cascavel so weit von der Küste entfernt ist...
Liebe Grüsse
Gabriela

Juansi hat gesagt…

Hallo Ihr Lieben,

ja, bin noch mal in mich gegangen seit meinem Kommentar. Ich glaube, ich habe keine Ahnung davon, was Ihr dort erlebt, wo Ihr seid. Ich befürchte, ich hätte das keine drei Monate ausgehalten so ohne weibliche Rückendeckung vor Ort. Also erstmal meinen Respekt.

Okay, dass ich manchmal auch die Böse bin oder zumindest die Schwierige, das erlebe ich hier auch. Aber seit ich in der Menopause bin (wieso eigentlich Pause, geht das irgendwann etwa wieder los?), mutiere ich lustvoll zur Drachin, zum alten Besen. Und in dieser Rolle kann ich mir ziemlich viel erlauben, die Scham ist vorbei.

Vielleicht komme ich wirklich mal vorbei, ich verreise so gern, und in Südamerika war ich noch nie.

Herzliche Grüße
Juansi

Ursel hat gesagt…

Hallo Gabriela und Juansi !

Gabriela, erstmal kann ich Deine Mail nicht aufmachen, weil ich mit brturbo seit ein paar Tagen Probleme hab. Schickst Du sie mir nochmal an nuvemazul1970@hotmail.com ?
Hmm, Semmelknödel !! Aber, da fehlen ja gleich drei Sachen : Reis, Bohnen und Fleisch, hehe.

Juansi, ach, es ist eigentlich schön hier :)
Man muss sich nur erstmal sein Plätzchen schaffen, an denm man seinen Gewohnheiten nachgehen und sich auch mal zurückziehen kann.
Das sind viele Brasilianer nicht gewöhnt, da das Familienleben immer mit allen zusammen stattfindet.
Ich hoffe, ich schaffe es mal, mich mit Gabriela zu treffen !

So, und jetzt hau ich mich ein wenig auf's Ohr, bin letzte Nacht spät in's Bett.

Herzliche Grüsse

Ursel